Viel trinken und die regelmäßige Nutzung von Sonnencreme mit hohem UV-Faktor - das rät die IG BAU den "Draußen-Jobbern" in Hamburg (Foto: IG BAU).
30.07.2018
Archivmeldungen 2018
Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) warnt Beschäftigte in Hamburg vor einem weiterhin hohen UV-Risiko. "Von der Landschaftsgärtnerin über den Straßenbauer bis zum Dachdecker - rund 35.000 Menschen arbeiten hier auf dem Bau und in der Landwirtschaft. In diesen "Outdoor-Berufen" ist man der Sonne besonders ausgesetzt", sagt Matthias Maurer von der IG BAU Hamburg. Auch wer schon eine Sommerbräune habe, solle das UV-Risiko nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Gefährlich ist nämlich nicht nur der akute Sonnenbrand - die ständie Einstrahlung lässt die Haut früher altern und kann zu Hautkrebs führen. Deshalb rät die IG BAU allen „Draußen-Jobbern“ zu einer Sonnencreme mit möglichst hohem Lichtschutzfaktor. Auch regelmäßiges Wassertrinken sei ein Muss – „mindestens zweieinhalb Liter am Tag“, betont Bezirksvorsitzender Maurer: „Sonnenmilch und Wasserflasche gehören genauso zum Job wie Mörtel und Maurerkelle.“ Besondere Vorsicht sei zur Mittagszeit geboten: Zwischen 12 und 14 Uhr sollte der Großteil der Arbeiten in den Schatten verlegt werden. Wichtig sei außerdem, möglichst viele Teile des Körpers mit Kleidung zu bedecken. Praxis-Tipp der IG BAU: „Ein am Helm fixierter Nackenschutz ist eine Kleinigkeit, die aber viel bringt“, so Maurer.
 

Matthias Maurer, Vorsitzender der IG BAU Hamburg (Foto: IG BAU).

„Hilfreich ist die Faustregel: Wenn der eigene Schatten kleiner ist als die Körpergröße, dann ist die Gesundheitsgefahr besonders hoch.“ Für Bauarbeiter, Fassadenreiniger oder Garten- und Landschaftsbauer sei dann maximaler Schutz angesagt. Gerade wer einen hellen Hauttyp habe, solle zu einem Lichtschutzfaktor von „mindestens 30, besser aber 50“ greifen.
Trotz bekannter Gefahren hat die IG BAU auf Baustellen in Hamburg in den vergangenen Wochen viele Nachlässigkeiten beim Sonnenschutz festgestellt: „Ganz oft cremen sich Beschäftigte nicht konsequent ein. Immer wieder wird auch mit freiem Oberkörper gearbeitet. Das ist aber nicht sexy, sondern auf Dauer brandgefährlich“, sagt Maurer.
Der Gewerkschafter fordert zugleich die Arbeitgeber auf, sich um den Schutz ihrer Beschäftigten in der heißen Jahreszeit zu kümmern. „Selbst wenn das Haus schnell fertig werden soll – bei Temperaturen um die 30 Grad kann die Mittagspause auch einmal länger dauern. Denn Sonnenschutz ist Arbeitsschutz – genauso wie der Bauhelm und der Sicherheitsschuh.“
Für alle, die unter freiem Himmel arbeiten, hat die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) eine „Bauwetter-App“ entwickelt. Sie zeigt neben dem Wetter auch die UV-Einstrahlung an und gibt Tipps zum nötigen Schutz. Die App gibt es zum kostenlosen Download im App Store oder Play Store.

Weitere Infos unter: www.bgbau.de/praev