Organisierte GebäudereinigerInnen im sogenannten "Phil-Turm" der Uni Hamburg
30.05.2013
Archivmeldungen 2013
Mittwoch, 5 Uhr in Hamburg: Am Tag der vierten Tarifrunde im Gebäudereiniger-Handwerk haben gut 20 Beschäftigte von Bogdol-Dienstleistungen ein deutliches "mit uns nicht!" in Richtung Frankfurt gesendet. Dort wollten sich VertreterInnen von IG BAU und Gebäudereiniger-Innung heute über ein Lohnplus für die 550.000 Beschäftigten der Branche unterhalten.
 
Eine Einigung gab es dabei aber nicht: Bis in die frühen Morgenstunden verhandelten die Tarifparteien vor allem über die Lohnhöhe sowie über die Angleichung des Ostlohns an das Westniveau. Die IG BAU fordert für die unterste Entgeltgruppe ein Plus von 70 Cent im Westen und in einem zweiten Schritt weitere 65 Cent - bei einer Laufzeit von insgesamt 24 Monaten. Die Löhne im Osten sollen zunächst auf 88 Prozent des Westlohns steigen und in einer weiteren Stufe auf 92 Prozent angehoben werden. Die Tarife der übrigen Lohngruppen sollen entsprechend der Cent-Erhöhung angepasst werden.

Die Arbeitgeber bieten im Westen 40 Cent verteilt auf zwei Schritte. Dieser Tarifvertrag solle jedoch für eine lange Laufzeit von 26 Monaten gelten. Die unterste Lohngruppe I im Westen würde demnach von jetzt neun Euro auf 9,40 Euro steigen. Das ist gleichzeitig der Mindestlohn. Im Osten bieten die Arbeitgeber ein Plus von 52 Cent. Die Lohngruppe I bzw. der Mindestlohn im Osten stiege dann von heute 7,56 auf 8,08 Euro. Die fünfte Verhandlungsrunde findet am 19. Juni 2013 in Berlin statt.
 

Signal aus Hamburg: Tarifaktion am 29. Mai 2013 (Foto: IG BAU)

Mit ihrer gestrigen Aktion zu Arbeitsbeginn wollten die Reinigungskräfte im "Philosophen-Turm" der Universität Hamburg klarstellen, dass sie wie eine Wand hinter den Tarifforderungen ihrer Gewerkschaft stehen. IG BAU-Sekretär Jörn Förster: "Die KollegInnen wollen eine Einigung am Verhandlungstisch. Dabei muss aber Zählbares herauskommen, andernfalls sind sie zu Arbeitskampf-Maßnahmen bereit!" Schon 2010 beteiligten sich in Hamburg zahlreiche Reinigungskräfte an Ausständen für einen neuen Tarifvertrag. Einer der Schwerpunkte war damals das Uni-Gelände.
IG BAU / Olaf Harning