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- 06.05.2012 Hohe Beteiligung an Mai-Demos
Hohe Beteiligung an Mai-Demos
06.05.2012
Archivmeldungen 2012
Alleine zur Hauptkundgebung des DGB in der Hansestadt versammelten sich am Dienstag-Vormittag rund 6.000 Menschen auf dem Spielbudenplatz und zogen unter dem Motto "Gute Arbeit in Europa - Gerechte Löhne, Soziale Sicherheit" zum Fischmarkt. Dort hörten sie Reden von Hamburgs DGB-Chef Uwe Grund, Isabel Artus von der DGB-Jugend und IG Metall-Chef Berthold Huber - Letzterer nutzte die Gelegenheit, um die zahlreich anwesenden "Metaller" auf den beginnenden Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie einzustimmen.
Uwe Grund warnte in seiner Rede davor, dass der Arbeitsmarkt in Deutschland in Richtung „amerikanische Verhältnisse“ ginge: „Dort haben manche einen Zweit- oder sogar Drittjob um zu überleben.“ Die „Falle Minijob“ müsse beseitigt werden, so Hamburgs DGB-Chef weiter. Kritisch nahm er auch den Fall Schlecker unter die Lupe: „Wir erinnern uns. Es gab kein großes Zaudern als die milliardenschweren Rettungsschirme für die Banken gebraucht wurden. Für die Frauen von Schlecker gab es keinen Rettungsschirm. Da gab es höchstens Taschentücher und eine Wegbeschreibung zur nächsten Agentur für Arbeit.“ Sorgen bereite in Hamburg auch der rigide Sparkurs, der sich allein auf die Ausgabenseite konzentriere: „Marode öffentliche Einrichtungen, fehlende Mittel für unsere Schulen und Universitäten, tiefe Kassenlöcher in den Sozialhaushalten, zu wenig Geld für die Jugendhilfe – all das kann man nicht wegsparen. Wir sagen erneut: Ohne strukturelle Einnahmeverbesserungen führt die Schuldenbremse die Stadt in die Handlungsunfähigkeit und in den politischen Offenbarungseid.“ Für die DGB-Jugend machte zuletzt Isabel Artus auf die Probleme von Jugendlichen in ihrer Ausbildung aufmerksam: „In ihrem letzten Ausbildungsjahr angekommen, wissen gerade 28 Prozent, dass sie übernommen werden. Viele werden dann nur befristet beschäftigt oder landen in Leiharbeit, sogar im selben Betrieb.“
Sowohl auf dem Fischmarkt, als auch in Bergedorf (800) und Harburg (600) beteiligten sich mehr Menschen an den Demonstratíonen zum Tag der Arbeit, als in den vergangenen Jahren.
Uwe Grund warnte in seiner Rede davor, dass der Arbeitsmarkt in Deutschland in Richtung „amerikanische Verhältnisse“ ginge: „Dort haben manche einen Zweit- oder sogar Drittjob um zu überleben.“ Die „Falle Minijob“ müsse beseitigt werden, so Hamburgs DGB-Chef weiter. Kritisch nahm er auch den Fall Schlecker unter die Lupe: „Wir erinnern uns. Es gab kein großes Zaudern als die milliardenschweren Rettungsschirme für die Banken gebraucht wurden. Für die Frauen von Schlecker gab es keinen Rettungsschirm. Da gab es höchstens Taschentücher und eine Wegbeschreibung zur nächsten Agentur für Arbeit.“ Sorgen bereite in Hamburg auch der rigide Sparkurs, der sich allein auf die Ausgabenseite konzentriere: „Marode öffentliche Einrichtungen, fehlende Mittel für unsere Schulen und Universitäten, tiefe Kassenlöcher in den Sozialhaushalten, zu wenig Geld für die Jugendhilfe – all das kann man nicht wegsparen. Wir sagen erneut: Ohne strukturelle Einnahmeverbesserungen führt die Schuldenbremse die Stadt in die Handlungsunfähigkeit und in den politischen Offenbarungseid.“ Für die DGB-Jugend machte zuletzt Isabel Artus auf die Probleme von Jugendlichen in ihrer Ausbildung aufmerksam: „In ihrem letzten Ausbildungsjahr angekommen, wissen gerade 28 Prozent, dass sie übernommen werden. Viele werden dann nur befristet beschäftigt oder landen in Leiharbeit, sogar im selben Betrieb.“
Sowohl auf dem Fischmarkt, als auch in Bergedorf (800) und Harburg (600) beteiligten sich mehr Menschen an den Demonstratíonen zum Tag der Arbeit, als in den vergangenen Jahren.
Selbiges gilt auch für den Euromayday, ein Umzug linker und alternativer Gruppen, der bemüht ist, jeweils zum 1. Mai die sozialen Proteste und Bewegungen in Hamburg zusammenzuführen: Bis zu 3.000 TeilnehmerInnen wurden hier im Anschluss an die DGB-Demo gezählt, der "Mayday" bewegte sich über Stunden in Form einer Parade durch St.Pauli und Eimsbüttel. Am Abend schloss sich dem also recht breitgestreuten Protest noch eine "Revolutionäre 1.Mai-Demo" an, an der sich zwischen 700 (Polizeiangaben) und 2.500 (OrganisatorInnen) beteiligten
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Deutlich größer als in den Vorjahren auch die Mai-Demonstration in Neumünster, hier gingen an verschiedenen Punkten der Stadt gut 5.000 Menschen auf die Straße, um einerseits den Tag der Arbeit zu begehen, aber auch um sich einem geplanten Aufmarsch der rechtsextremistischen NPD entgegenzustellen. Weil die Polizei die Nazi-Demo bei vielfach größeren Gegendemonstrationen ohnehin nicht hätte durchsetzen können, die gerade einmal 140 Neonazis sich zudem auf zwei Orte aufteilten, lösten Polizeikräfte die NPD-Aktion bereits nach kurzer Zeit auf. Während rund 100 Rechtsradikale am Ende in Gewahrsam genommen wurden, weil sie ihre Versammlung nicht beenden wollten, fuhren rund zwei Dutzend Neonazis nach Kaltenkirchen, um an diesem Tag wenigstens noch die Spur einer Außenwirkung zu erzielen: Nach einem kurzen Marsch durch die "Innenstadt" der Vorort-Gemeinde unterbanden Polizeikräfte aber auch diesen Versuch.
Alleine der DGB zählte am 1. Mai bundesweit mehr als 400.000 DemonstrantInnen auf seinen Veranstaltungen - im Gegensatz zum Großraum Hamburg "nur" genauso viele, wie im Vorjahr. NPD und rechte Kameradschaften hingegen mobilisierten 2012 gerade einmal 1.800 Teilnehmer für ihre Märsche - ebenfalls bundesweit. Der Versuch der rechtsextremistischen Szene, den 1. Mai für ihre Zwecke zu instrumentalisieren, ist nach zwischenzweitlichen Erfolgen zwischen 2006 und 2008 also vollends gescheitert. Die Szene bringt trotz erheblichen Anstrengungen im Vorfeld ausschließlich die "üblichen Verdächtigen" auf die Straße.