Jetzt auch im zweitstelligen Bereich: Beschäftige der Gebäudereinigung (Foto: IG BAU).
12.11.2015
Archivmeldungen 2015
Nach mehrmonatigen Verhandlungen hat die Verhandlungskommission der IG BAU für das Gebäudereiniger-Handwerk Ende Oktober ein Ergebnis erzielt: Neben deutlichen Lohnerhöhungen in West und Ost konnten auch erste Pflöcke gegen das "Turbo-Putzen" eingeschlagen werden.
Am 1. Januar 2017 ist es soweit: Auf genau 10 Euro steigt dann das Entgelt der Lohngruppe 1 in der Gebäudereinigung, darauf einigten sich die Tarifparteien nach 18stündigen Verhandlungen am 29. Oktober: 2,6 Prozent mehr gibt es zum 1. Januar 2016, ein Jahr später steigt der Lohn noch einmal um rund 2 Prozent. Die übrigen Lohngruppen der Branche fallen ebenfalls unter die Regelung.
 
Bereits am 29. Oktober hatten sich die Tarifparteien nach 18stündigen Verhandlungen auf das Lohnplus verständigt. Während die Tarifkommission der IG BAU bereits zugestimmt hat, können sich die Arbeitgeber noch bis Montag Zeit lassen, um den Vertrag zu unterzeichnen.

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Tarifaktionen am Rande der letzten Verhandlungsrunde.

Für die IG BAU wäre dieses Ergebnis auch ein psychologischer Erfolg: Nach jahrelangen Auseinandersetzungen wäre damit auch in der untersten Lohngruppe die Zehn-Euro-Marke übersprungen.

Neben der Entgelterhöhung haben sich die Arbeitgeber nach zunächst heftigem Widerstand auch auf erste Schritte zur Begrenzung des sogenannten "Turbo-Putzens" eingelassen. Weil die Arbeitsverdichtung in der Branche zuletzt immer dreistere Züge annahm, hatte die IG BAU sogar einen "Tarifvertrag Leistungsverdichtung" gefordert. Geeinigt hat man sich nun immerhin auf eine Vereinbarung zu deren Begrenzung.

Überhaupt erst möglich wurde die Einigung durch den erhöhten Druck von der "Straße": In hunderten Tarifaktionen hatten GebäudereinigerInnen den Forderungen der Gewerkschaft Nachdruck verliehen, außerdem verzeichnete die IG BAU in der Branche erheblichen Mitgliederzuwachs. Alleine beim Hamburger Reinigungsunternehmen Bogdol konnte die Gewerkschaft fast 100 Neumitglieder begrüßen - ein Trend, den Arbeitgeber bekanntlich gar nicht gerne sehen.